1.) Scherzhaftes Gedicht:
Gedanken eines Bestattungshelfers
Ohne Vater nun im Vaterland,
weil Vater nur nach Hessen fand,
obwohl er stolzer Kärntner ist,
der ungern bloß das Deutsche isst.
Lang lebte er zuvor in Bayern,
um Nachbars Feste mitzufeiern!
Doch Arbeit zwang ihn letztlich weiter,
nach Hessen... Weil? Karriereleiter!
Doch Gründlach, welchem ich begegnet,
ward einst als Ostarrichis Schatz gesegnet.
Drum bin ich dann auch dort geblieben,
hab' mich der Heimaterde selbst verschrieben.
Nun wäre Mutter mehr Berlin,
doch Friedhof mag man nicht geteilt bezieh'n.
So will man sich für eins entscheiden,
werd' mich dem Vaterlande einverleiben.
Herr Regenfelder am 01.10.2024 in Nürnberg
2.) Ernsthaftes Gedicht:
Der Amphibrachys meiner heutigen Busfahrt
Da lügt sich die Stimmung schon selbst in die Tasche,
schmeckt nicht mehr nach Feuer, nur trostlose Asche!
So traurig wie schwach sie sich selber ausweisen,
derweil ich es schaffe, den Schmerz zu zerbeißen.
Strebt lieber nach Würde, dem Stammbaun zu Ehren,
beginnt euch zu sehen, im Keller zu kehren.
Seid Teil eurer Heimat und nehmt nur von dort!
Sonst seid ihr nur Sünder, hinfort und hinfort!
Herr Regenfelder am 01.10.2024 in Fürth